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Bertoia, Harry

(*1915 San Lorenzo, †1978 Barto, Pennsylvania)

Der Möbeldesigner, Bildhauer und Maler Harry Bertoia verließ seine italienische Heimat im Alter von 15 Jahren und studierte von 1932 bis 1936 Malerei und Bildhauerei an der Technischen Hochschule in Detroit. 1936 wurde er Lehrer an der Detroit School of Arts and Crafts. Ein Jahr später begann er ein Studium an der traditionsreichen Cranbrook Academy of Art in Bloomfield Hills in Michigan. An dieser Akademie, die als Erste in Amerika Produktsemantik lehrte, machte Bertoia die Bekanntschaft mit Charles Eames sowie Eliel und Eero Saarinen, die dort lehrten. 1939 wurde Bertoia Dozent für Metallbearbeitung an der Cranbrook Academy, daneben richtete er Workshops für Schmuckdesign ein. 1943 verließ er die Akademie und ging nach Kalifornien, um dort mit Charles Eames für die Evans Products Company an Möbelentwürfen aus gebogenem Sperrholz zu arbeiten. Im selben Jahr stellte er in New York selbst kreierten Schmuck aus und arbeitete als Grafiker für US Electronics Laboratory. Mitte der 40er-Jahre legte Bertoia den Schwerpunkt seiner Entwurfstätigkeit auf Möbel und gründete 1950 ein eigenes Studio in Bally, Pennsylvania. In diesem Jahr begann auch seine Zusammenarbeit mit Florence und Hans Knoll, die er an der Cranbrook Academy kennen gelernt hatte. Bertoias erster Stuhl für Knoll, der «420», wurde ein großer Erfolg und wird seit 1952 unverändert hergestellt. Bertoias Drahtgitterstühle «420» und «421» sind heute Ikonen des 50er-Jahre-Designs. Der «421» besteht aus hochglanzverchromtem Rundstahl, hat ein Sitzkissen mit Stoffbezug und ist 76 cm hoch. Dieser Stuhl, wie auch alle anderen Drahtgitterstühle Bertoias, wird in einem diffizilen Verfahren von Hand gezogen und geschweißt. Sein oberer Teil besteht aus einem muschelförmig gebogenen Stahlquadrat.

Ein weiterer Klassiker der 50er-Jahre ist die «Bank 400». Die ursprünglich als Sitzmöbel konzipierte Bank wurde vom Verbraucher oft als Tisch oder Ablage verwendet, da sie gut zu den dünnbeinigen Stühlen der Zeit, vor allem aber zu Bertoias Drahtstühlen passte. Seit Mitte der 50er-Jahre konzentrierte sich Harry Bertoia stärker auf seine Arbeit als Bildhauer. Er hat für seine Entwürfe zahlreiche internationale Preise erhalten und gilt als einer der führendsten Möbeldesigner der amerikanischen Nachkriegszeit. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

 

www.bertoiaharry.com

www.bertoiastudio.com

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