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Designlexikon
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Haussmann, Robert (*1931 Zürich)

Haussmann, Trix (*1933 Chur)

 

Der Schweizer Architekt und Designer Robert Haussmann, ein führender Vertreter der Postmoderne, besuchte die Kunstgewerbeschule in Zürich, wo er Schüler des Bauhausdozenten Johannes Itten war. Nach Absolvierung des Militärdienstes ging er nach Amsterdam und studierte an der Kunstnijverheidschool (die heutige Rietveld Academie) bei Gerrit Rietveld und dem Bauhäusler Johan Niegemann. 1951 machte Haussmann sein Diplom als Innenarchitekt. In der Folgezeit arbeitete er als Assistent am Kunstgewerbemuseum in Zürich und bei einem Eternitwerk, wo er Ausstellungsarchitektur konzipierte und als Redakteur tätig war. Ab 1953 leitete er mit seinem Bruder das Einrichtungsgeschäft seines Vaters.

1967 heiratete Haussmann die Architektin Trix Högl (*1933 Chur), mit der er im selben Jahr das Büro Allgemeine Entwurfsanstalt gründete, das sich mit Stadtplanung, Innenarchitektur, Industriedesign (Industrial Design) und Möbelentwürfen beschäftigte. Durch ihre Anwendung von Materialien, Farben und Formen (Form) destruierten die beiden Designer althergebrachte Sichtweisen im Sinne eines postmodernen Entwurfskonzeptes. Robert Haussmann lehrte von 1979 bis 1981 Innenarchitektur und Produktdesign an der Kunstgewerbeschule in Zürich, seit 1985 ist er Professor an der Kunstakademie in Stuttgart. 1978 trat das Designerehepaar der Gruppe Alchimia bei.

Zu den wichtigsten Architekturprojekten von Robert und Trix Haussmann gehören die Boutique Lanvin in Zürich (1977), das Restaurant Agnes in Amberg (1980), der Hauptbahnhof in Zürich (1983), die Ladenpassage Galleria in der Hamburger Innenstadt (1983) sowie die Erweiterung des Museums Allerheiligen in Schaffhausen (1989).

Als eines der bekanntesten Designobjekte des Ehepaars Haussmann gilt der «Rolladenschrank» aus dem Jahr 1977, den sie wie alle anderen Möbel für Röthlisberger entworfen haben. Er gehört zu einer Kollektion, die den Anspruch hat, den klassischen Rolladenschrank neu zu interpretieren. So laufen die Rollladen (aus einzeln gekehlten Massivholzstäbchen) horizontal und sehr leicht außerhalb des Schrankkörpers, der wahlweise Glas, Holztablare oder Schubladen enthält. Ursprünglich für die Serienfertigung konzipiert, wird der Schrank aufgrund seiner makellosen Verarbeitung inzwischen zu den noblen Versionen der Kontormöbel gezählt. Weitere populäre Objekte aus der Kollektion «Möbel als Architekturzitat» sind der Schrank in Säulenform (aus Olivenesche) aus dem Jahr 1977 sowie die «Kommoden»-Serie (1991) und der Schrank «Sesam» (1991). Zu den jüngsten Röthlisberger-Entwürfen der beiden Designer gehören der Tisch «Trias», die Stapelkommode «Manhattan», der «Manhattan-Keilgläserschrank» sowie das Regal «Jeu des Panneaux». Robert und Trix Haussmann entwarfen darüber hinaus für die Firmen Mira-X (Textilkollektion «Marmoreum», 1981), Swid Powell (Kerzenhalter und Teller «Broken», 1984), Knoll («Haussmann Sofa System», 1988), Melchnau (auf 33 Exemplare limitierte Teppiche «Degradé» und «Stripes», 1991) und Ritzenhoff (Trinkglas in der Kollektion «Milchgläser», 1992). © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

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