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Designlexikon
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DESIGNER

Scarpa, Carlo

(*1906 Venedig, †1978 Tokio)

Carlo Scarpa studierte Architektur an der Akademie der Schönen Künste in Venedig, wo er 1926 mit Diplom abschloss. Bis 1927 arbeitete er als Assistent bei Guido Girilli an der Architekturfakultät in Venedig, danach machte er sich als freier Architekt und Designer selbstständig. Bis 1930 war Scarpa künstlerischer Berater der Glaswerke Murano Cappelin & Co, von 1933 bis 1947 beriet er die Venini-Glaswerke, für die er auch als Designer tätig war. Seit 1941 arbeitete Scarpa als Gestalter für die Biennale in Venedig sowie als Ausstellungsdesigner (u.a. für die Paul-Klee-Ausstellung in Venedig, 1948, und für die Frank-Lloyd-Wright-Ausstellung in Mailand, 1960). In den 50er-und 60er-Jahren realisierte Scarpa Architekturprojekte (Bauten und Inneneinrichtungen). 1962 wurde er zum Professor für Architektur am Institut für Architektur der Universität Venedig ernannt, 1972 zum Leiter desselben Instituts, wo er bis 1976 unterrichtete.

Als Architekt machte sich Scarpa einen Namen durch die Umgestaltung des Museo Correr (1953-60) und des La Foscari-Palastes in Venedig (1954-56). Gemeinsam mit Ignazio Gardella und Giovanni Michelucci gestaltete er von 1954 bis 1956 die ersten sechs Säle der Uffizien in Florenz und verantwortete von 1955 bis 1957 die Erweiterung des Canova-Museums in Possagno. Zwischen 1955 und 1961 realisierte Scarpa das Haus Veritti in Udine, 1957/58 schuf er die Ausstellungs- und Verkaufsräume der Firmen Olivetti (in Venedig) und Gavina (in Bologna). 1964 schloss er den Umbau des Castelvecchio-Museums in Verona ab und baute nach Reisen in die Vereinigten Staaten und Japan im Auftrag von Rino Brion einen Friedhof in San Vito di Altivole bei Treviso. Zwischen 1973 und 1980 entstand in Zusammenarbeit mit Arrigo Rudi das letzte größere Architekturprojekt von Scarpa - die Banca Populare di Novara in Verona.

Als Designer präsentierte Scarpa 1934 seine ersten Holzmöbel, die später von G. B. Bernini reediert werden, wie die Serie «Franzo», die aus Stühlen, Kommoden, Schränken und Bücherregalen besteht. Knoll nahm Scarpas Sitzgruppe «Bastiano» sowie der Ausziehtisch «Nibay» (1968) aus Eiche und Walnuss ins Programm. Aus dem Jahre 1972 stammt der Tisch «Valmarana», der ebenso wie der Tisch «Doge» und das Bett «Toledo» von Simon International vertrieben wurde. Bernini produzierte Scarpas Bücherregal «Libreria Serie 1935», das zwischen Decke und Fußboden gespannt werden kann. Aus dem Jahr 1974 stammt Scarpas Vitrine «Zibaldone» (für Bernini) aus Nussbaum, mit Türen aus grünem Kristallglas. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

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